Im Gespräch: Josèfa Ntjam & Oliver Basciano
Im Rahmen der Eröffnungswoche der 60. Internationalen Kunstausstellung – La Biennale di Venezia sprach Oliver Basciano, leitender Redakteur bei ArtReview mit der Künstlerin Josèfa Ntjam anlässlich Ntjams swell of spæc(i)es.
Im Talk diskutieren sie den Entstehungsprozess von swell of spæc(i)es, die vielfältigen Perspektiven und Wissenssysteme, die in das Projekt einfließen, sowie die hybriden Charaktere des Films.
Josèfa Ntjam
Josèfa Ntjam ist Künstlerin, Performerin und Autorin; in ihrer Praxis verbindet sie Skulptur, Fotomontage, Bewegtbild und Sound. Inspirationen für ihre Arbeiten findet sie im Internet, in naturwissenschaftlichen Büchern und Fotoarchiven. Ntjam fügt Bilder, Worte, Klänge und Geschichten zu Assemblagen zusammen, um die großen hegemonialen Narrative von Herkunft, Identität und ethnischer Zugehörigkeit zu dekonstruieren. Ihre Arbeit verwebt stets mehrere Erzählungen, deren Stränge sich aus der Recherche zu historischen Ereignissen, wissenschaftlichen Prozessen und philosophischen Konzepten speisen. Bezüge zu afrikanischen Mythologien – wie beispielsweise der westafrikanischen Dogon-Kosmogonie – und traditioneller und religiöser Symbolik verbindet sie immer wieder nahtlos mit Technologie und Science-Fiction.
Ntjam studierte in Amiens, Frankreich, und in Dakar, Senegal (Cheikh Anta Diop University) und schloss ihr Studium an der École Nationale Supérieure d’Art in Bourges, Frankreich (2015) sowie an der École Nationale Supérieure d’Art in Paris-Cergy, Frankreich (2017), ab. Ntjam wurde in Einzelausstellungen in den nachfolgenden Galerien und Institutionen gezeigt: matter gone wild, Fondation d’entreprise Pernod-Ricard, Paris, (2023-24); Limestone Memories – Un Maquis sous les Étoiles, NıCOLETTı, London (2023); When the Moon Dreamed of the Ocean, FACT, Liverpool, (2022-23); Underground Resistance – Living Memories, The Photographers’ Gallery, London, (2022); and we’ll kill them with love, CAC La Traverse, Alfortville, (2022); Molecular Genealogies, NıCOLETTı, London, (2021) und Allegoria, eine gemeinsame Ausstellung mit Kaeto Sweeney, Hordaland Art Center, Bergen, (2019). Sie nahm an einer Reihe internationaler Gruppenausstellungen teil, unter anderem im Forma, London (2023); Lafayette Anticipations, Paris (2023); Stedelijk Museum, Amsterdam (2022); LUMA Arles (2022); Palais de Tokyo, Paris (2020) und Centre Pompidou, Paris (2020).
Josèfa Ntjam ist derzeit Stipendiatin bei LVMH Métiers d‘Arts. Sie lebt und arbeitet in Saint-Étienne, Frankreich.