swell of spæc(i)es: Guide
Einführung zu swell of spæc(i)es
Josèfa Ntjam entwirft in ihren Arbeiten neue Mythen und Science-Fiction-Erzählungen, die mündliche Überlieferungen, Wissenssysteme und Widerstandsbewegungen aus Afrika und der afrikanischen Diaspora fortschreiben. Sie verbindet diese Geschichten mit mikro- und makroskopischen Beobachtungen des Universums – von der Resilienz kleinster Organismen bis zur dunklen Materie – und schafft auf diese Weise spekulative Welten voller neuer Verbindungen. Zu ihren eindringlichen, poetischen und vielschichtigen Werken gehören Bewegtbild, Fotomontagen, Skulpturen, Texte und Performances. Die Arbeiten zeichnet aus, dass sie ein starkes Gefühl des in Bewegung- und in Verbindung-Seins vermitteln.
Ntjams Installation swell of spæc(i)es erschafft eine poetische Welt, die durch die kosmischen Landschaften eines zyklischen Films und maritim anmutende Skulpturen geprägt ist. Das Zusammenspiel von Klang, Stimme und Vibration entfaltet eine „futuristische Ahnenwelt“ – eine neue Schöpfungsgeschichte, die von althergebrachten und neu entstehenden Arten der Welt(en)vorstellung geprägt ist.
Das Projekt geht aus Ntjams Auseinandersetzung mit Wasser als Element hervor, das viele Mythen und Geschichten enthält. Diese erzählen von kolonialer Herrschaft und Ausbeutung ebenso wie von Emanzipation und Widerstand. Laut Njam sind all diese Erzählungen dadurch verwoben, dass sich ihre Überlieferung durch Sklaverei, Migration und Vertreibung geografisch verbeitet hat.
„swell of spæc(i)es ist ein alchemistischer Prozess, der sich in ständiger Bewegung befindet, die Verschmelzung uralter Schöpfungsmythen und neuen Technologien der Bilderzeugung.“
— Josèfa Ntjam
Für swell of spæc(i)es untersuchte sie sowohl die mythologischen als auch die wissenschaftlichen Verbindungen zwischen Ozean und Weltraum. Ein Ausgangspunkt für das Projekt war die jüngste Entdeckung von Kalkstein im All– einer Gesteinsformation, die vor allem aus den Überresten von Plankton und anderen Meeresorganismen besteht und kürzlich in den Trümmern eines ehemaligen Planeten, der einen Weißen Zwerg umkreiste, gefunden wurde. In swell of spæc(i)es konzentriert sich Ntjam auf Plankton, einen Organismus, der von Strömungen bewegt wird, als einen Konvergenzpunkt von Erde und All. In ihrer Erzählung ist Plankton über diese Reiche hinweg ein Träger von Erinnerungen. In dem zyklischen Film sind besonders jene an den kolonialen Widerstand in verschiedene Arten von Plankton eingebettet. Diese hybriden Kreaturen morphen zwischen den verschiedenen Lebensphasen und Charakteristika der zahlreichen Arten, die es in sich vereint. In Anlehnung an einen chemischen Prozess namens Biolumineszenz bilden sie Sterne und Kokons aus Schleim und verhärtet sich zu Muscheln, Fossilien und Kalkstein. Ihre Verwandlung wird zum roten Faden, der die Figuren und Handlungselemente aus den Schöpfungsgeschichten der Dogon und Huaorani zu einem neuen, umfassenden Mythos verwebt.
Um diesem Kosmos eine Form zu geben und die vielfältigen von ihr hergestellten Verbindungen visuell zu verknüpfen, nutzt Ntjam unter anderem Bilderzeugung durch künstliche Intelligenz (KI). Wie der Mythos ist auch diese Technik ein iteratives Verfahren: Aus gleichbleibenden Grundelementen erzeugt die KI endlose Varianten. Ntjam setzt sie ein, um im Werden begriffene Beziehungen zu visualisieren, ohne ihre Transformation zu beenden. Sie beschreibt ihr Erzeugen neuer Avatare westafrikanischer Skulpturen als eine Geste, um diese Statuen von der Last der kolonialen Besetzung und des Diebstahls zu „befreien“, die oft die Aufnahme in westliche Sammlungen bedingt haben. Sie werden von einem Objekt zu einer spekulativen Entität, die wieder in den Bereich des Mythos eintritt.
Durch die Verknüpfung verschiedenster Geschichten zeichnet Ntjam Möglichkeiten der Beziehung jenseits von vorgegebenen Ansichten über Herkunft und Identität nach. Ntjams world-building ist entschieden alter-futuristisch. Dieser von Mawena Yehouessi entwickelte Begriff verweist auf das breite Spektrum an möglichen Zukunftsvorstellungen, die vom Westen jenseits der eigenen historischen Entwicklungen, Verlangen, Schwierigkeiten und Zwangslagen nur eingeschränkt wahrgenommen werden. Für Ntjam ist der Mythos ein mächtiges Instrument, um diese Zukünfte zu gestalten. Sie spekuliert mit swell of spæc(i)es über den „Nicht-Ursprung der Arten“. Diese Idee widersetzt sich sowohl der Linearität als auch den Klassifizierungen, die oft mit der Idee eines Ursprungs verbunden sind. Stattdessen beschwört Ntjam endlose Zyklen der Transformation und Erneuerung herauf, wie eine Schlange, die ihren eigenen Schwanz frisst. Dabei entsteht eine „Woge“ von Arten, Orten und Geschichten, die mit einem sich ständig ausdehnenden Universum konfrontiert sind – einer Schöpfungsgeschichte ohne Ende.
„Was ist ein Mythos? Eine Geschichte, die von vielen erzählt wird und die sich entsprechend dem jeweiligen Beitrag und den blinden Flecken der anderen transformiert. Eine Geschichte, die so umfassend und wandelbar ist, so hell leuchtend und unbeständig zugleich, dass wir uns in sie hineinversetzen und sie gemeinsam anarchisch bewohnen und bevölkern können.“
— Mawena Yehouessi
Gedicht von Mawena Yehouessi
IIn Zeiten des Niedergangs besteht die einzige Hoffnung darin,
eine Schlange zu werden. Nicht um einfach zu glauben oder irgendetwas zu verstehen,
sondern um eine Schlange zu werden.
Ein alles umfassender Flucht-Flugoder ein irdener Krug, wie es das Schwarzsein nach Fred Moten ist.
Denn der Kreislauf ist alles und jenseits
von allem, das sich verwandelt, um Teil der Welten zu sein:
Nahash ist ein Dschinn, so wie unsere Wässrige Mutter die
Sünde eines Wissens ist, das man nicht wissen kann; es sei denn,
man ist bereit, im Gegenzug seine Haut zu verlieren und als Überrest einverleibt zu werden.
Ja, sie sind Welten.
Wie das ausgelassene Vibrieren einer [dekolonialen] Materie aus
driftenden Quarks; der Neuentwurf von was auch immer, das mitschwingt und sich ausdehnt. Jammend.
— Mawena Yehouessi
Zyklischer Film
Durch die Verbindung von 3D-Animationen mit Filmaufnahmen aus Aquarien schafft Ntjam eine zirkuläre Erzählung über Transformation und Wiederkehr. Die Mythologie des Films basiert auf zwei Schöpfungsgeschichten und deren zentraler Gottheiten: zum einen bezieht sich Ntjam auf einen Dogon-Mythos über die Gottheit Amma, die die Sterne sowie die Zwillinge und Wasserwesen Nommo erschuf, indem sie Erdbrocken in den Himmel schleuderte. Zum anderen referenziert Ntjam eine Geschichte der Huaorani über eine Schlange, die die Sterne frisst, um die erste Vegetation, Wasserläufe und Meerestiere zu schaffen. In Ntjams Version wirft Amma Kalkstein ins Weltall und zerschlägt das Gestein zu Asteroiden und leuchtenden Planktonsternen, die durch den chemischen Prozess der Biolumineszenz Licht aussenden. Die Sterne werden von einer kosmischen Schlange verschlungen und erstarren in ihrem Bauch zu Fossilien. Im Inneren der Schlange entsteht ein fossiler Planet, auf dem die Nommo alles Leben im Meer erschafft, unter anderem einen Kraken, der sich in Amma verwandelt, womit die Erzählung von vorne beginnt.
Jede Figur stellt eine Mischung aus verschiedenen Spezies und Erinnerungen dar und wurde mithilfe von KI und anderen digitalen Hilfsmitteln erstellt. Zu den Vorlagen gehören 3D-Modelle von Meereslebewesen, Scans von Amma- und Nommo-Statuen aus westlichen Sammlungen sowie Fotos von bedeutenden Persönlichkeiten der dekolonialen Unabhängigkeitsbewegungen wie Elisabeth Djouka, Marthe Ekemeyong Moumie und Ntjams eigener Großvater, die alle als Mitglieder der Union der Völker Kameruns (UPC) gegen die französischen Kolonialtruppen kämpften. Frankreichs Kolonialverbrechen in Kamerun wurden in westlichen Archiven und Narrativen weitgehend ausgelöscht, und erst 2022 begann ein Prozess zur Freigabe entsprechender Dokumente durch die Regierung. Ntjam hat diese Abbildungen immer wieder als eine Form der widerständigen Zeugenschaft in ihr Werk aufgenommen und sie in Höhlen, Wasserblasen, Membranen und Himmelskörper montiert. Diese Art der Einbettung von umkämpfter Geschichte in Landschaften und Organismen ist von Drexciya beeinflusst, einem Duo für elektronische Musik, das den Mythos einer Unterwasserbevölkerung erzählt, die aus den über Bord geworfenen Frauen im transatlantischen Menschenhandel hervorgegangen ist. Ein weiterer Einfluss ist der Komponist Sun Ra, der sich den Saturn als Gastplaneten für die Menschen der afrikanischen Diaspora vorstellte.
Der Film wird auf einer gekrümmten LED-Wand gezeigt, die am Boden durch eine polierte schwarze Oberfläche fortgesetzt wird. Darin spiegelt sich das Filmbild, wodurch ein Gefühl von Tiefe entsteht. Der Soundtrack der Arbeit wurde von Fatima Al Qadiri komponiert und verbindet melodische Motive mit einem atmosphärischen Klangteppich. Al Qadiri mischt akustische Harfe und Cello mit digitalen Instrumenten wie Flöte und Oboe und kombiniert so ätherisch-zarte Töne mit tiefen, eingängigen Registern. Die Reise des Films durch die Leere des Weltraums und die Abgründe der Tiefsee bekommt durch Al Qadiris Komposition eine starke räumliche und emotionale Dimension, während ihre fesselnden Melodien den Protagonisten des Films eine Stimme verleihen.
„In dieser diskontinuierlichen Welt kommen Raum und Ozeane zusammen, um etwas zu erschaffen, das wir als Heterotopie bezeichnen könnten, eine Stoffmenge, die Erinnerungen und zukünftige Ahnenreihen offenbart.“
— Josèfa Ntjam
Klangskulpturen
Die leuchtenden maritimen Skulpturen innerhalb der Installation dienen der Übertragung und der Aufnahme von Klängen und erzeugen ein dynamisches Spiel von Rhythmen, Stimmen und Resonanzen. Ntjam betrachtet Klang, Schwingungen und Vibrationen als Mittel, um spekulative und geisterhafte Verbindungen zwischen Vergangenheit und Zukunft zu schaffen. Der Umstand, dass Mythen meist mündlich überliefert werden, ist dabei ebenso bedeutsam wie ihre sich über Jahrhunderte entwickelte Form. Ntjams Quallenskulpturen bestehen aus innovativen Materialien, darunter ein aus Sonnenblumenkernöl gewonnenes Harz, Hanf und Heu.
In der Installation sind zwei quallenförmige Klangduschen aufgehängt. Aus einer mittig in jeder Skulptur angebrachten Perle ertönt eine Erzählstimme, deren „Ich“ nicht eindeutig einem einzelnen Charakter zugeordnet werden kann. Auf poetische Weise fächert sie die Mythologie des Films auf, indem sie eine scheinbar persönliche Chronik mit Gedanken über die sich ständig neu formierenden Zusammenhänge zwischen Leben und Kosmos verwebt. Die Gestalt der Skulpturen geht auf eine schwimmende Roboterqualle zurück, die kurz in der Anfangsszene von Sun Ras und John Coneys Film Space Is the Place von 1974 auftaucht.
Ein vibrierendes, membranartiges Gebilde, das wie ein großes außerirdisches Ei oder ein Embryo aussieht, ragt aus dem Boden. Membranen sind in Ntjams Werken ein häufiges Motiv, oft umschließen sie Bilder von revolutionären Figuren und erinnern beharrlich an ihr Vermächtnis. Ntjam bezeichnet sie als Archiv, das in unserer Umgebung weiterleben, sich anpassen und in neues Leben verwandeln kann. Wie ein Portal zu einer jenseitigen Welt eröffnet die glänzende, resonante Oberfläche des inneren Hohlraums neue Farb- und Klangspektren. Die dort zu hörende Komposition stammt von Hugo Mir-Valette und ist von den Verhältnissen und Effekten fraktaler Mustern inspiriert. Ihre offene Struktur lädt Besucher:innen dazu ein, nach den eigenen Assoziationen zu hören. Die Frequenzen von Mir-Valettes Musik werden durch kleine Vorrichtungen, sogenannte „Exciter“, über die Innenfläche der Membran verteilt, sodass ihre Schwingungen den schoßartigen Raum in einen haptischen Lautsprecher verwandeln.
„Und wenn die Welt aus unserer wässrigen Asche hervorgegangen wäre. Intertropische Kosmogonie der Nicht-Zeitlichkeiten / Ich bin dagegen // Ein Haufen Vulkansteine in einem schwarzen Ozean, der dem Weltraum ein paar Sterne des Meeres zurückgab.“
— Josèfa Ntjam
Interaktiver Teil
Für die Entwicklung von swell of spæc(i)es tauschte sich Ntjam mit Wissenschaftler:innen der Universität Cardiff und des Istituto di Scienze Marine (ISMAR) in Venedig über die Biolumineszenz von Plankton, seine Fortbewegungsmuster, die Produktion von Schleimkokons und den Prozess der Verhärtung zu Schalen, Fossilien und Sedimentgestein aus. Obwohl die meisten Planktonarten mikroskopisch klein sind, sind sie für unseren Planeten lebenswichtig, da sie bis zur Hälfte des gesamten Sauerstoffs produzieren. Plankton treibt über weite Entfernungen mit den Gezeiten und Strömungen und bewegt sich täglich durch vertikale Wassersäulen, um Fressfeinden zu entgehen. Mixotrophe Arten sind besonders gut angepasst, weil sie sowohl wie Pflanzen Photosynthese betreiben als auch wie Tiere auf Nahrungssuche gehen. Ntjam zieht eine Parallele zwischen diesen Strategien der Hybridisierung und Widerstandsfähigkeit sowie den Kulturen und Gemeinschaften, die in ihrer Arbeit im Mittelpunkt stehen. In swell of spæc(i)es wird Plankton zu mythologischen Wesen, die ihre Geschichten weitertragen.
In der Palazzina Canonica des ISMAR ist das Publikum eingeladen, Ntjams mythologische Welt zu erweitern. Über eine eigens entwickelte, KI-basierte App können die Besucher:innen aus einem von der Künstlerin zusammengestellten Datensatz n fiktive Planktonwesen erschaffen. Die Datenbank umfasst vom ISMAR angefertigte Bilder von lokalem Plankton sowie Bilder von Skulpturen aus westlichen Sammlungen, die Wassergottheiten wie Nommo und Mami Wata darstellen – einem Wasserwesen, das in afrikanischen und karibischen Kulturen unter vielen Namen, Geschlechtern und Formen zu finden ist. Die so entstandenen Kreaturen bevölkern ein Ökosystem im Bauch einer kosmischen Schlange, das vor Ort auf einem LED-Bildschirm simuliert wird.
„Die nichtanthropozentrische Dimension meiner Vorgehensweise besteht darin, die Trennung zwischen Mensch und Nicht-Mensch, zwischen Natur und Geschichte aufzuheben, da diese beiden Bereiche immer schon miteinander verknüpft sind. Unsere Auffassung von Natur, die alle nichtmenschlichen Lebewesen in einem einzigen Begriff zusammenfasst, macht deutlich, wie dominante Bevölkerungsgruppen den anderen bestimmte Positionen zuweisen. Das ist einer der Machtmechanismen, die ich in meiner Arbeit zu dekonstruieren versuche.“
— Josèfa Ntjam
Pavillon
Der von dem Architekturbüro UNA / UNLESS gestaltete Pavillon, in dem sich Ntjams Installation befindet, steht im Innenhof des ehemaligen Ospedale degli Incurabili. Auf diesem von Säulengängen umgebenen Platz befanden sich in der Vergangenheit eine Holzkapelle (erbaut 1523) und eine Kirche von Jacopo Sansovino (1565–1831). Seit 1999 ist der Hof der Mittelpunkt der venezianischen Accademia di Belle Arti und bietet Raum für künstlerische Experimente.
Der Pavillon ist als dreieckiges blaues Prisma angelegt, das in Richtung Wasser zeigt. Seine Hülle besteht aus einem dünnen Polymer, das sich im Wind bewegt und so den Effekt einer Wasseroberfläche erzeugt. Auch wenn sein abstraktes Erscheinungsbild in Venedig befremdlich wirken mag, sorgen seine Symmetrie und seine spiegelnde Oberfläche für einen subtilen Dialog mit der historischen Umgebung. Mit einer Grundfläche von 350 Quadratmetern fügt sich der Pavillon harmonisch in das alte Krankenhausgebäude ein und bildet einen temporären Erweiterungsbau, der zwei der stillgelegten Brunnen des Innenhofs einschließt. Zum Hof hin ist er hermetisch abgeschlossen, während er sich hin zur Loggia, vollständig öffnet.
Im Eingangsbereich des Pavillons zeichnet ein großer bauchiger Vorhang die Krümmung der elliptischen Sansovino-Kirche nach, deren Kontur auch von den rosa Steinplatten im Hofpflaster markiert wird. Seine weiche Oberfläche markiert den Übergang zu den organischen Formen von swell of spæc(i)es.
„Der Pavillon ist ein dreieckiges blaues Prisma, das aus dem Weltall oder aus den von Josèfa Ntjam entworfenen himmlischen Sphären gefallen zu sein scheint.“
— Giulia Foscari, UNA / UNLESS
Biografie der Künstlerin
Josèfa Ntjam ist Künstlerin, Performerin und Autorin. Sie lebt in Saint-Étienne, Frankreich. In ihrer Praxis verbindet sie Skulptur, Fotomontage, Bewegtbild und Sound. Inspirationen für ihre Arbeiten findet sie im Internet, in naturwissenschaftlichen Büchern und Fotoarchiven. Ntjam fügt Bilder, Worte, Klänge und Geschichten zu Assemblagen zusammen, um die großen hegemonialen Narrative von Herkunft, Identität und ethnischer Zugehörigkeit zu dekonstruieren. Ihre Arbeit verwebt stets mehrere Erzählungen, deren Stränge sich aus der Recherche zu historischen Ereignissen, wissenschaftlichen Prozessen und philosophischen Konzepten speisen. Bezüge zu afrikanischen Mythologien – wie beispielsweise der westafrikanischen Dogon-Kosmogonie – und traditioneller und religiöser Symbolik verbindet sie immer wieder nahtlos mit Technologie und Science-Fiction.
Referenzen & Credits
swell of spæc(i)es wurde von den Arbeiten folgender Personen beeinflusst:
Actress, Fatima Al Qadiri, Bearcubs, ML Buch, Vinciane Despret, Dialect, Drexciya, Lauren Duffus, Kodwo Eshun, Krista Franklin, Édouard Glissant, Loraine James, Bruce Lee, Lotic, Dr. Aditee Mitra, Hayao Miyazaki, Achille Mbembe, Willfried NʼSondé, The Otolith Group, Sun Ra, Hugues Reip, Christian Sardet, Shabazz Palaces, Rivers Solomon, SZA, Mawena Yehouessi
Credits
Josèfa Ntjam: swell of spæc(i)es, 2024
Im Auftrag der LAS Art Foundation
20. April – 24. November 2024
Ein veranstaltungsbegleitendes Bildungsprogramm wird in Zusammenarbeit mit Ocean Space, dem Istituto di Scienze Marine und der Accademia di Belle Arti di Venezia präsentiert.
Team Josèfa Ntjam
LAS-Projektteam
PRODUkTIONs- und aufbauteam
Mit Dank an:
LAS-Team und Louise Nielsen, Ann-Charlotte Günzel, Amira Gad und Liz Stumpf; Accademia di Belle Arti di Venezia (Riccardo Caldura und Carlotta Rossitto); Consiglio Nazionale delle Ricerche – Istituto di Scienze Marine Venezia (Mario Sprovieri und Francesco M Falcieri); Ocean Space (Francesca Thyssen-Bornemisza, Markus Reymann, David Hrankovic, Marco Zappalorto, Eleni Tsopotou, Sara Mattiazzi, Valeria Bottalico, Barbara Nardacchione und Beatrice Brighenti); Biennale Arte (Adriano Pedrosa, Roberto Cicutto, Pietrangelo Buttafuoco, Raffaele Cinotti); Josh Woolford, Camille Guibaud, Lua Lloyd, Brad Holdgrafer, Rees & Co (Carrie Rees, Rosanna Hawkins, Megan Miller, Manuela Gressani und Lauren Hare); Galerie Poggi, Paris (Jérôme Poggi und Camille Bréchignac); NıCOLETTı, London (Camille Houzé) und Pernod Ricard (Elisa Candiani).
Besonderer Dank geht an Barrisol (Jean-Marc Scherrer und Giovanni di Tursi) und Kvadrat (Anne Schirra).