Half A Name (act III)
Komposition in der Ausstellung Berl-Berl
Die Performerin Pan Daijing zeigt, auf Einladung des Künstlers Jakob Kudsk Steensen und LAS, ihre neueste Performance Half A Name (act III) in der Ausstellung Berl-Berl in der Halle am Berghain.
Anlässlich der Finissage der von LAS in Auftrag gegebenen Ausstellung Berl-Berl von Jakob Kudsk Steensen, wird das Werk Half A Name (act III) der Berliner Künstlerin Pan Daijing in Steensens virtueller Sumpflandschaft performt. Daijing kombiniert dabei Oper mit Psychoakustik, Aufnahmen mit Live Performance, und visuelle mit akustischen Elementen – und schafft so eine neue Interpretation von Musik als Kunstform.
Die Performance unter der Regie von Pan Daijing umfasst von der Künstlerin entworfene Kostüme sowie die Stimme der Sopranistin Anna Davidson, ein langjähriges Mitglied von Daijings Opernensemble, die sich in die bestehende Soundlandschaft der Ausstellung einfügt und die Performerin selbst zu einem Teil der virtuellen Umgebung werden lässt. Die Architektur der Halle am Berghain dient als Instrument für die von Daijing im engen Dialog mit Steensen choreografierte Aufführung ihrer neuesten Komposition Half A Name (act III). Daijings und Steensens künstlerische Praxis verbindet ihr gemeinsames Verständnis von Gesang als einer Form der Navigation durch die Landschaft sowie ihr Interesse daran, Mythologien in ihre Arbeit einzubinden und so die Grenzen zwischen fiktiver und gelebter Realität zu verwischen. Die Zusammenarbeit markiert den Beginn einer neuen Richtung für Steensens Praxis, die sich auf performative Ansätze und kollaborative Projekte konzentriert.
Berl-Berl von Jakob Kudsk Steensen ist ein virtueller Sumpf, ein Bühne und ein Ort für Kollaborationen. Das Kunstwerk basiert auf Mythologien und Liedern der Feuchtgebiete in und um Berlin. Für Berl-Berl entwickelten die Künstler:innen, Schriftsteller:innen und Musiker:innen Arca, Johannes Heldén und Precious Okoyomon bereits musikalische und poetische Beiträge. Eine Fortsetzung ist Pan Daijings Performance als erstes Live-Event innerhalb der virtuellen Welt von Steensen.
Pan Daijing
Pan Daijing (*1991 in Guiyang, China) ist eine in Berlin lebende Künstlerin und Komponistin. Daijings Performance basierte künstlerische Praxis erforscht unterschiedliche Formen des Storytellings über Klang, Bewegung, die architektonische Umgebung und Video. In ihren Arbeiten nutzt die Künstlerin die Möglichkeiten der Musik die Grenzen von Sprache zu überschreiten und kommuniziert klangliche, physische und psychologische Tiefen, um eine Verbindung über die menschliche Existenz hinaus herzustellen. Ihre Kompositionen basieren auf ausgedehnten Improvisationen mit analogen Synthesizern und der menschlichen Stimme, der Dekonstruktion von Instrumenten und Live-Mitschnitten. Daijing erforscht die Sphären der Oper und der Psychoakustik und nutzt dazu sowohl Aufnahmetechniken als auch Live-Performances, um das Hörerlebnis zu erweitern und das Verständnis von Musik als Kunstform zu hinterfragen. Daijings Arbeiten entstehen oft im Dialog mit dem architektonischen Raum, wobei sie die Grenzen zwischen den einzelnen Formen beständig auslotet, um ein ganzheitliches, sinnliches Erlebnis für das Publikum zu schaffen.
Daijings Arbeiten wurden u.a. im Tai Kwun Contemporary, Hong Kong (2021); auf der 13. Shanghai Biennale, in der Power Station of Art, Shanghai (2021); im Martin Gropius Bau, Berlin (2020); im Tate Modern, London (2019) und bei der Biennale of Moving Image, Geneva (2018) ausgestellt. Sie performte u.a. im Barbican Centre, London; im Palais de Tokyo, Paris; in der Elbphilharmonie, Hamburg und im Haus der Kulturen der Welt, Berlin. Die Künstlerin veröffentlichte außerdem die zwei Alben Jade (2021) und Lack (2017).
Credits
Pan Daijing, Half a Name (act III) © Pan Daijing
Performance im LAS Auftrag Berl-Berl von Jakob Kudsk Steensen
Bilder featuring soprano Anna Davidson
Halle am Berghain, Berlin, 27 September 2021
Video / Fotografie von Dzhovani
© 2021 Jakob Kudsk Steensen and Pan Daijing