
Bildungsprogramm: Entangled Currents
Entangled Currents im Zwischengeschoss des Kraftwerk bietet einen Raum für eigene Erkundungen. Als zweites Kapitel deines Besuchs konzipiert, lädt es dazu ein, die Themen des Sensing Quantum-Programms zu entdecken. Eine Reihe von Impulsgesprächen, Workshops und anderen Aktivitäten bieten zusätzliche Möglichkeiten zum Erkunden und Eintauchen für jede Altersgruppe und verschiedene Interessensgebiete.
Die Impulse stehen allen offen und können ohne vorherige Anmeldung im Rahmen des Besuchs erlebt werden. Sie finden auf Englisch statt.
Die Workshops haben eine begrenzte Teilnehmerzahl und erfordern daher eine vorherige Anmeldung. Wie du dich anmelden kannst, erfährst du in den Informationen zum jeweiligen Workshop.
Übersicht kommender Veranstaltungen
Impulse
Impuls #1 – Tobias Rees: Über eine Quantenrealität
Samstag, 22. Februar, 15:00–16:30 Uhr
Impuls #2 – Günseli Yalçinkaya: Was ist eine Quantum Culture?
Samstag, 22. März, 15:00–16:30 Uhr
Impuls #3 – Prof. Dr. Tommaso Calarco: Quantum Community Europe
Samstag, 29. März, 15:00–16:30 Uhr
Impuls #4 – Prof. Dr. Jasmin Meinecke: Intuition und Quantenphysik
Samstag, 5. April, 15:00–16:30 Uhr
Impuls #5 – Dr. James Wootton: Quantum Creative Applications
Samstag, 12. April, 15:00–16:30 Uhr
Impuls #6 – Emily Haworth: Quanten und Mitsprache
Samstag, 26. April, 15:00–16:30 Uhr
Workshops
Workshop für Kinder (3-6 Jahre) mit Sarah Steiner
Samstag, 19. April 14–15:30 Uhr
Dienstag, 22. April 11–12:30 Uhr
Workshop für Kinder (7-12 Jahre) mit Frida Giulia Franceschini
Saturday, 15 March, 12-13:30 and 14:30-16:00
Sensorischer, barrierearmer Workshop mit lotti mani (konzipiert für Menschen im Autismus-Spektrum, offen für alle ab 6 Jahren)
Dienstag, 11. März, 15–18 Uhr
Dienstag, 1. April, 15–18 Uhr
Workshopreihe mit Tactical Tech
Für Schüler:innen zwischen 15 und 19 Jahren
Du möchtest einen solchen Workshop für deine Schule, Klasse oder Jugendorganisation organisieren? Melde dich bei uns unter visit@las-art.foundation.
Führungen
Kuratorinnen Führung
Mittwoch, 26. Februar, 18:00-19:30 Uhr
Mittwoch, 12. März, 18:00-19:30 Uhr
Mittwoch, 26. März, 18.00-19.30 Uhr
Producer:innen Führung
Mittwoch, 23. April, 18:00-19:30 Uhr
Impulse
Impulse ist eine Gesprächsreihe mit Forschenden und Praktiker:innen aus unterschiedlichen Bereichen der facettenreichen Quantenwelt. Sie verbindet die Besuchserfahrung von Laure Prouvosts WE FELT A STAR DYING mit Einblicken in philosophische, technologische und künstlerische Perspektiven und lädt dich ein, die Installation durch die Linse spezifischer Themen zu entdecken – von den Verbindungen der Quantenphysik mit östlichen Philosophien über politische Strategien für aufkommende Quantentechnologien bis hin zu kreativen Anwendungen des Quantencomputings.
Jeder Impuls beginnt am Eingang der Installation mit einem Denkanstoß oder einer Frage, die deine Erkundung begleiten kann. Im Anschluss setzt sich die Veranstaltung im Lernbereich Entangled Currents mit einem Impulsvortrag und einer Diskussion fort.
Der Treffpunkt ist an der Kasse. Während des Impulses gibt es Zeit, die Installation zu erkunden – du kannst sie aber auch davor oder danach besuchen.
Impuls #1
Tobias Rees: Über eine Quantenrealität*
Samstag, 22. Februar, 15:00–16:30 Uhr
*Oder: Eine Einführung in Überlegungen jenseits dessen, wie wir die Wirklichkeit bisher gedacht und begriffen haben
In den letzten zehn Jahren hat Tobias Rees eine Praxis entwickelt, die die Grenzen zwischen Philosophie, Kunst und technologischer Forschung und Entwicklung auflöst. Im Zentrum seiner Arbeit steht die Betrachtung konzeptioneller Brüche – Momente, in denen etablierte Denkmuster scheitern und neue Denkweisen entstehen, die uns in ein „Außen“ voller offener Möglichkeiten führen. Quantencomputing gilt heute als eines der eindrücklichsten Beispiele für eine solche Zäsur.
In seinem Impuls beleuchtet Rees, wie mechanistisches Denken über lange Zeit unser Verständnis der Welt geprägt hat, indem es die Realität durch die Linse menschengemachter Instrumente betrachtete und sie als Maschine verstand. Die Quantenphysik jedoch durchbricht diese Perspektive und zeigt, dass nichts – nicht einmal Maschinen – der starren Logik der Mechanik unterliegt.
Rees untersucht, wie die Quantentheorie zu einer Neukonzeption von Existenz einlädt und grundlegende Unterscheidungen infrage stellt, die unser Verständnis von Realität lange bestimmt haben – darunter die Trennung von Mensch und Maschine sowie zwischen lebenden und nicht lebenden Wesen.
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Tobias Rees
Tobias Rees ist Philosoph und arbeitet häufig mit Künstler:innen zusammen, um den Fokus von der Theorie auf die praktische Erfahrung zu verlagern und zu erforschen, wie sich philosophische Konzepte in greifbare, erfahrbare Formen bringen lassen. In seiner Zusammenarbeit mit Wissenschaftler:innen wie dem Quantencomputer-Ingenieur Hartmut Neven untersucht Rees, wie Technologien entwickelt werden können, die die radikale Offenheit und Ungewissheit der Quantenphysik widerspiegeln – und nutzt sie als Werkzeuge für philosophische und künstlerische Fragestellungen.
Rees ist Google Visiting Fellow, Senior AI 2050 Fellow bei Schmidt Futures und Gründer von Limn, einem gemeinnützigen philosophischen Forschungs- und Entwicklungslabor. Zuvor war er Reid-Hoffman-Professor für Geisteswissenschaften an der Parsons und der New School for Social Research in New York sowie Gründer und Geschäftsführer des multidisziplinären Forschungsprogramms Transformation of the Human (ToftH).
Impuls #2
Günseli Yalçınkaya: Was ist eine Quantum Culture?
Samstag, 22. März, 15:00–16:30 Uhr
Laure Prouvosts WE FELT A STAR DYING greift die kontraintuitiven und unvorhersehbaren Logiken der Quantenphysik auf, um eine Realität durch die Quanten-Linse zu entwerfen – eine, die im starken Gegensatz zum klassischen, Newtonschen Modell des Weltverständnisses steht. Eine Möglichkeit, sich mit dieser Vision der Quantenrealität auseinanderzusetzen, ist der Blick auf die östliche Mystik, eine uralte Tradition, die mit der Entwicklung der Quantenwissenschaft seit ihren Anfängen verwoben ist. So war Werner Heisenberg stark von indischen Philosophien beeinflusst, und Niels Bohr nahm bei seinem Ritterschlag 1947 ein Yin-Yang-Symbol in sein Wappen auf. In ähnlicher Weise befasst sich Fritjof Capra in seinem 1975 erschienenen Buch Das Tao der Physik mit den verblüffenden Parallelen zwischen moderner Physik und östlicher Mystik.
Doch was haben wir in den Jahrzehnten seither erfahren – oder aber verlernt –, das uns helfen kann, uns von der linearen westlichen Weltsicht zu lösen und uns vorzustellen, wie eine entstehende Quantenkultur aussehen könnte?
Zusammen mit Günseli Yalçınkaya, einer freien Autorin, Forscherin und Internet-Folkloristin aus London, gehen wir den philosophischen Grundlagen der Quantentheorie nach und untersuchen, wie diese Ideen die Mythen rund um Quantentechnologien in unserer heutigen Ära der "High Weirdness" beeinflussen. Indem wir analysieren, wie sich Quantentechnologien im Laufe der Geschichte in der Kultur widerspiegeln, erhalten wir einen wichtigen Kontext, um zu verstehen, wie diese Konzepte in den Mainstream eingetreten sind. Was macht bestimmte Quantenthemen in der Popkultur so faszinierend? Und wie können wir uns in der überwältigenden Flut von Pseudowissenschaft orientieren und gleichzeitig den wissenschaftlichen Prinzipien treu bleiben?
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Günseli Yalçınkaya
Günseli Yalçınkaya ist Autorin, Forscherin und Kritikerin und lebt in London. Sie ist Redakteurin beim Dazed Magazine und ehemalige Moderatorin von Logged On, einer Podcast-Serie, die Online-Trends unter die Lupe nimmt. Ihre fortlaufende Arbeit über Internet-Folklore wirft einen Blick auf aufkommende Technologien und Online-Kultur mit besonderem Augenmerk auf die in diese Systeme eingebetteten Mythen und Ideologien.
Impuls #3
Prof. Dr. Tommaso Calarco: Quantum Community Europe
Samstag, 29. März, 15:00–16:30 Uhr
Die Quantenphysik ist voller paradoxer Phänomene. Ein besonders bemerkenswertes Beispiel mag die rasante Entwicklung des Quantencomputings sein, die sich in nur wenigen Jahren von der Grundlagenforschung hin zur Produktentwicklung vollzogen hat. Während Quantencomputer heute noch überwiegend in Forschungslaboren genutzt werden, nimmt die Entwicklung industrieller Anwendungen immer mehr Fahrt auf. Doch wie soll unsere Gesellschaft auf diese schnellen Fortschritte reagieren?
Gemeinsam mit Prof. Dr. Tommaso Calarco, einem der führenden Quantenphysiker unserer Zeit und Initiator des Quantenmanifests, das vor etwa zehn Jahren die Quantenforschung in Europa maßgeblich vorantrieb, blicken wir auf die Entwicklungen der letzten Jahre zurück. Unser Ziel ist es, eine Brücke zwischen den grundlegenden wissenschaftlichen Prinzipien der Quantenmechanik und den politischen Entwicklungen auf europäischer Ebene zu schlagen.
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Prof. Dr. Tommaso Calarco
Prof. Dr. Tommaso Calarco ist Direktor des Institute for Quantum Control am Forschungszentrum Jülich sowie Professor an den Universitäten zu Köln und Bologna. 2016 verfasste er das Quantenmanifest und legte damit den Grundstein für die Initiative Quantum Flagship der Europäischen Kommission, die Europas Führungsrolle im Bereich der Quantentechnologien ausbauen soll. Derzeit ist er Vorsitzender eines der Leitungsgremien der Flagship-Initiative, des Quantum Community Network (QCN). Im Jahr 2020, zusammen mit dem QCN, startete er eine Initiative zur Gründung eines Konsortiums europäischer Quantenindustrien, das 2021 unter dem Namen European Quantum Industry Consortium (QuIC) rechtlich gegründet wurde.
Impuls #4
Prof. Dr. Jasmin Meinecke: Intuition und Quantenphysik
Samstag, 5. April, 15:00–16:30 Uhr
Weitere Informationen folgen.
Impuls #5
Dr. James Wootton: Quantum Creative Applications
Samstag, 12. April, 15:00–16:30 Uhr
Weitere Informationen folgen.
Impuls #6
Emily Haworth: Quanten und Mitsprache
Samstag, 26. April, 15:00–16:30 Uhr
Weitere Informationen folgen.
Workshops
Workshop für Kinder (3-6 Jahre) mit Sarah Steiner
Samstag, 19. April, 14:00–15:30
Dienstag, 22. April, 11:00–12:30
Neugierig und spielerisch entdecken wir gemeinsam das Kunstwerk von Laure Prouvost mit all unseren Sinnen. Wir schauen genau hin, lauschen aufmerksam, schnuppern und ertasten! Lassen wir uns von unserem Bauchgefühl leiten und probieren aus, wie wir das Kunstwerk auf unsere eigene Weise erleben können. Mit bunten Materialien gestalten wir nach Lust und Laune und erschaffen unsere eigenen kleinen Welten – lassen wir uns überraschen, was dabei entsteht!
Die Anmeldung erfolgt über visit@las-art.foundation und die Teilnahme am Workshop ist kostenlos.
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Sarah Steiner
Sarah Steiner ist Künstlerin. In ihrer Praxis erforscht sie Konzepte von Leere und Stille, von Beziehung, Sprache und Intimität, von Körper, Raum und Zeit und geht der Frage nach, wo das Selbst aufhört und das Andere beginnt. Im Rahmen der Kunstvermittlung liegt ihr Fokus auf Erfahrung und der multisensorischen Annäherung. Steiner lebt und arbeitet in Berlin.
Workshop für Kinder (7-12 Jahre) mit Frida Giulia Franceschini
Formwandler:innen: Körper und Bewegung entdecken
Samstag 15 März, 12:00-13:30 und 14:30-16:00
Bei diesem spielerischen Bewegungsworkshop erforschen wir gemeinsam Veränderung und Raum durch Bewegung. Inspiriert von der Quantenphysik stellen wir uns Fragen wie: Wo beginnt dein Körper? Wo beginnt meiner? Sind wir getrennt oder irgendwie miteinander verbunden – wie verhedderte Partikel, die sich zusammen bewegen, auch wenn sie weit weg voneinander sind?
Durch Spiele und Improvisation experimentieren wir mit Bewegungen, die schmelzen wie Wachs, sich dehnen wie Kaugummi oder sich wie Wasser wellen. Können wir uns zusätzliche Gliedmaßen wachsen lassen? Uns als riesige, atmende Kreatur bewegen? In den uns umgebenden Raum verschwinden?
Das immersive Kunstwerk von Laure Prouvost dient uns als Ausgangspunkt, um mit Kontrasten zu spielen – groß und klein, starr und fließend – und dabei Konsens und Körperbewusstsein in ein spannendes Spiel zu verwandeln.
Keine Bewegungserfahrung erforderlich – nur Neugierde und Spielfreude! Die Anmeldung erfolgt über visit@las-art.foundation und die Teilnahme am Workshop ist kostenlos.
Sensorischer, barrierearmer Workshop mit lotti mani
sensory bodyminds (konzipiert für Menschen im Autismus-Spektrum, offen für alle ab 6 Jahren)
Dienstag, 11. März, 15:00-18:00
Dienstag, 1. April, 15:00-18:00
In diesem barrierearmen Workshop erforschen wir die Verbindung unserer Sinneswahrnehmung und Körperreaktionen in der Kunstinstallation.
Zusammen stimmen wir unsere Körper mit performativen Methoden für die Quantenwahrnehmung ein. Wie fühlen sich unsere bodyminds vor, nach und in der Installation? Welche Impulse werden besonders aktiviert? Wie werden Körper zu Maschinen?
Mit sensorischen Materialien entwerfen wir im Anschluss gemeinsam eine somatische Maschine, die uns Komfort gibt und Verbundenheit herstellt.
Dieser Workshop ist für Menschen im Autismus-Spektrum konzipiert und offen für alle ab 6 Jahren. Die Anmeldung erfolgt über visit@las-art.foundation und die Teilnahme am Workshop ist kostenlos.
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lotti mani
lotti mani sind Künstler:in und Vermittler:in mit einem Fokus auf queere und inklusive Praktiken. Sie haben Kulturwissenschaften und Kunst in Hildesheim, London und Berlin studiert. Aktuell forschen lotti mani performativ zu Neuroqueerness und trans*plantimalities in Berlin und selbstorganisierten care-webs.
Workshopreihe mit Tactical Tech
Für Schüler:innen zwischen 15 und 19 Jahren
Quantencomputing gilt als die nächste revolutionäre Technologie – aber was genau verbirgt sich dahinter? Und was bedeutet es für mich? Der 90-minütige Workshop, konzipiert von Tactical Tech, lädt Schüler:innen im Alter von 15 bis 19 Jahren ein, Verbindungen zwischen Quantencomputing und Laure Prouvosts Installation WE FELT A STAR DYING herzustellen. In interaktiven und reflektierenden Übungen lernen die Teilnehmer:innen die grundlegenden Eigenschaften des Quantencomputings kennen. Anschließend werden sie dazu angeregt, das Kunstwerk zu interpretieren und eigene Parallelen zu ziehen, etwa in Bezug auf ihre Wahrnehmung der Welt und die Art und Weise, wie Technologien diese Welt wahrnehmen.
Du möchtest einen solchen Workshop für deine Schule, Klasse oder Jugendorganisation organisieren? Melde dich bei uns unter visit@las-art.foundation.
Tactical Tech ist eine internationale Nichtregierungsorganisation (NGO) mit Sitz in Berlin, die kreative, pädagogische Interventionen für alle Altersgruppen entwickelt, um kritisches Denken über Technologie und deren gesellschaftspolitische Auswirkungen zu fördern. Ihre Jugendinitiative hat das Ziel, junge Menschen dazu zu befähigen, die Kontrolle über ihre digitale Zukunft zu übernehmen. Sie bietet interaktive Ausstellungen, spielerische Aktivitäten, Lernressourcen sowie Werkzeuge und Methoden für Pädagog:innen, um Jugendliche in Gespräche über KI, Technologie und deren Auswirkungen einzubeziehen.
Führungen
Kuratorinnen Führung
Mittwoch, 26. Februar, 18:00-19:30 Uhr
Mittwoch, 12. März, 18:00-19:30 Uhr
Mittwoch, 26. März, 18.00-19.30 Uhr
Producer:innen Führung
Mittwoch, 23. April, 18:00-19:30