Für dieses Projekt haben Schriftsteller Luís Carlos Barragán und Künstler Herdimas Anggara eine Reihe webbasierter Interventionen konzipiert. Gemeinsam werden diese zu einer Geschichte, in der außerirdische Wesen sowohl Menschen als auch Online-Plattformen infizieren.

Die Geschichte folgt einer Gruppe Wissenschaftler:innen im Amazonasgebiet. Nach der Einnahme von DMT (N,N-Dimethyltryptamin) – einem Psychedelikum, das auch in Ayahuasca vorkommt – entdecken sie, dass außerirdisches Leben existiert. Der psychedelische Trip ermöglicht es ihnen, die Sprache der Aliens zu entschlüsseln, sodass sie nun die nötigen Mittel besitzen, das sogenannte Nexial Gate zu bauen – eine Maschine, die die Außerirdischen später auf die Erde befördern wird. Nach einer von Terrorismus und Kriegen geprägten Zeit regieren die Aliens mit einer Gruppe menschlicher Ökoterroristen schließlich die Welt. Ihre Ideologie hinterfragt das westliche Fortschrittsdenken und basiert vielmehr auf einer Lebensform in Ekstase, die sie als Presentism (Präsentismus) bezeichnen.

Das Projekt skizziert einen Futurismus, der auf indigenen Technologien basiert, in dem Fortschritt gemeinschaftlich, unabhängig von industrieller Produktion und auf kollektiver Ekstase beruht. Die Geschichte entfaltet sich in unterschiedlichen Formaten: in den Fußnoten einer wissenschaftlichen Abhandlung, in Newsfragmenten, die die Bilder auf der LAS-Website überlagern, oder in der Kommentarspalte auf Instagram. Deciphering Extraterrestrial Language through DMT unterläuft die gewohnte Nutzung von Online-Plattformen, indem willkürlich platzierte Schaltflächen, Schieberegler und Links verwendet werden, die teils nicht richtig funktionieren. Dadurch wird das einfache Lesen der Erzählung gezielt gestört, sie wird dekonstruiert und eine nichtlineare Struktur erzeugt.